leitfaden_sicherheit_im_zirkus

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-Die unterschiedliche Kennzeichnung ergibt sich aus der jeweils spezifischen Perspektive auf den bestimmungsgemäßen Gebrauch des jeweiligen Materials:+Die unterschiedliche Kennzeichnung ergibt sich aus der jeweils spezifischen Perspektive auf den bestimmungsgemäßen Gebrauch des jeweiligen Materials:
  
-\\ +Industriell genutztes Material wird unter dem Gesichtspunkt der Dauerfestigkeit, also einer dauerhaften und regelmäßigen Nutzung und Beanspruchung über lange Zeiträume und eine Vielzahl von Nutzungszyklen hinweg, produziert. Dazu gehört neben dem klassischen Hebezeug, d.h. Ausrüstung für Krane und Winden, auch das moderne Industriekletter-Equipment, das für Seilzugangstechniken oder in der Baumpflege eingesetzt wird. Die Produktion, der Einsatz und die regelmäßige Kontrolle durch Sachverständige von sog. „Arbeitsmitteln“ ist im industriellen Kontext durch zahlreiche Regelwerke komplex reglementiert.
-Industriell genutztes Material wird unter dem Gesichtspunkt der Dauerfestigkeit, also einer dauerhaften und regelmäßigen Nutzung und Beanspruchung über lange Zeiträume und eine Vielzahl von Nutzungszyklen hinweg, produziert. Dazu gehört neben dem klassischen Hebezeug, d.h. Ausrüstung für Krane und Winden, auch das moderne Industriekletter-Equipment, das für Seilzugangstechniken oder in der Baumpflege eingesetzt wird. Die Produktion, der Einsatz und die regelmäßige Kontrolle durch Sachverständige von sog. „Arbeitsmitteln“ ist im industriellen Kontext durch zahlreiche Regelwerke komplex reglementiert.+
  
-Material aus dem Klettersport war historisch gesehen für den sporadischen Einsatz zur Lebensrettung im Fall eines Sturzes konzipiert und wurde üblicherweise bereits nach einmaliger hoher Belastung entsorgt. Mit der Weiterentwicklung des Klettersports hat sich die Ausrüstung extrem diversifiziert und muss heute teilweise auch Dauerbelastungen standhalten, die mit einer industriellen Nutzung vergleichbar sind. Um diesen sehr unterschiedlichen Ansprüchen zu genügen, ist die Produktion und der Einsatz von Klettermaterial streng reglementiert und unterliegt einer ständigen Kontrolle, die sich in ihrer Ausprägung an der jeweiligen Nutzergruppe (privat, ehrenamtlich/gemeinnützig, kommerziell) orientiert und teilweise regelmäßige Prüfungen durch Sachkundige entsprechend der DGUV Regelwerke vorschreibt.+Material aus dem Klettersport war historisch gesehen für den sporadischen Einsatz zur Lebensrettung im Fall eines Sturzes konzipiert und wurde üblicherweise bereits nach einmaliger hoher Belastung entsorgt. Mit der Weiterentwicklung des Klettersports hat sich die Ausrüstung extrem diversifiziert und muss heute teilweise auch Dauerbelastungen standhalten, die mit einer industriellen Nutzung vergleichbar sind. Um diesen sehr unterschiedlichen Ansprüchen zu genügen, ist die Produktion und der Einsatz von Klettermaterial streng reglementiert und unterliegt einer ständigen Kontrolle, die sich in ihrer Ausprägung an der jeweiligen Nutzergruppe (privat, ehrenamtlich/gemeinnützig, kommerziell) orientiert und teilweise regelmäßige Prüfungen durch Sachkundige entsprechend der DGUV Regelwerke vorschreibt.
  
-Material aus dem Segelbereich ist grundsätzlich nicht für lebende Lasten oder industrielle Nutzung hergestellt, unterliegt daher nicht vergleichbaren Vorgaben und muss für die Verwendung bei artistischen Übungen einzeln bewertet werden.+Material aus dem Segelbereich ist grundsätzlich nicht für lebende Lasten oder industrielle Nutzung hergestellt, unterliegt daher nicht vergleichbaren Vorgaben und muss für die Verwendung bei artistischen Übungen einzeln bewertet werden.
  
 **Die oben dargelegte Materialfestigkeit muss in einemzweiten Schritt mit der maximal eingeleiteten Last (auch „dynamische Last“) abgeglichen werden, die im Rahmen der jeweiligen Nutzung auftritt.** **Die oben dargelegte Materialfestigkeit muss in einemzweiten Schritt mit der maximal eingeleiteten Last (auch „dynamische Last“) abgeglichen werden, die im Rahmen der jeweiligen Nutzung auftritt.**
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 ==== Best Practice ==== ==== Best Practice ====
  
-**> Umgang mit Requisiten, die den Anforderungen an die Dauerfestigkeit aus der Maschinenrichtlinie nicht genügen können** +> Umgang mit Requisiten, die den Anforderungen an die Dauerfestigkeit aus der Maschinenrichtlinie nicht genügen können
  
 Kann das Material, aus dem ein Requisit gefertigt ist, den grundsätzlichen Anforderungen an die Dauerfestigkeit aus der Maschinenrichtlinie nicht genügen, weil die übliche oder besondere Nutzung in der Artistik Lasteinleitungen bewirkt, die das Material über den Bereich der elastischen Verformung hinaus beanspruchen und damit dauerhafte Materialveränderungen verursachen, die sich als Schwächung und damit Reduktion der ursprünglichen minimalen Bruchlast äußert, so klein diese auch bei jeder Einzelnutzung sein mag, so müssen aus diesen physikalischen Tatsachen Konsequenzen gezogen werden: Kann das Material, aus dem ein Requisit gefertigt ist, den grundsätzlichen Anforderungen an die Dauerfestigkeit aus der Maschinenrichtlinie nicht genügen, weil die übliche oder besondere Nutzung in der Artistik Lasteinleitungen bewirkt, die das Material über den Bereich der elastischen Verformung hinaus beanspruchen und damit dauerhafte Materialveränderungen verursachen, die sich als Schwächung und damit Reduktion der ursprünglichen minimalen Bruchlast äußert, so klein diese auch bei jeder Einzelnutzung sein mag, so müssen aus diesen physikalischen Tatsachen Konsequenzen gezogen werden:
  
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 Hersteller:innen sind aufgefordert, Materialien zu entwickeln oder zu verwenden, die den tatsächlich auftretenden und messbaren Belastungen standhalten oder die Konstruktionsform so zu optimieren, dass die Lasteinleitungen technisch reduziert werden. Beispiel: Einsatz von dämpfenden Elementen wie Bungees oder Federn, Kombination verschiedener Textilien, um ein optimales Zusammenspiel aus Festigkeit und Ergonomie zu erreichen o.ä. Hersteller:innen sind aufgefordert, Materialien zu entwickeln oder zu verwenden, die den tatsächlich auftretenden und messbaren Belastungen standhalten oder die Konstruktionsform so zu optimieren, dass die Lasteinleitungen technisch reduziert werden. Beispiel: Einsatz von dämpfenden Elementen wie Bungees oder Federn, Kombination verschiedener Textilien, um ein optimales Zusammenspiel aus Festigkeit und Ergonomie zu erreichen o.ä.
  
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 **DYNAMIKFAKTOREN NACH DISZIPLIN BZW. REQUISIT** **DYNAMIKFAKTOREN NACH DISZIPLIN BZW. REQUISIT**
  
-**{{:p4.jpg?nolink&775x891}}** \\+**{{:p4.jpg?nolink&775x891|p4.jpg}}**
  
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  • by simon